Urlaub in Papua-Neuguinea

Der Inselstaat Papua-Neuguinea ist der östliche Teil der Insel Neuguinea. Im Westen liegt der Staat West-Neuguinea, der zu Indonesien gehört. Papua-Neuguinea wird allgemein kurz PNG genannt. Zum Land gehören auch mehrere vorgelagerte Inselgruppen und kleinere Inseln. Ein Urlaub in diesem Land bietet spektakuläre Einblicke in eine rudimentäre Kultur. Die Feste, Tänze und Rituale der über 800 Volksgruppen sind noch nicht in das folkloristische Allerlei für Touristen abgerutscht, eher ein lebendiger alltäglicher Part der hiesigen Kultur. Viele Regionen sind weit von der nächsten Straße entfernt, das Reisen ist teuer und vielfach gefährlich, die Kriminalitätsrate ist hoch. Somit ist ein Urlaub in PNG Herausforderung und Abenteuer gleichermaßen. Doch der Reisende wird mit vielfältigen Eindrücken belohnt, die mit Sicherheit unvergesslich sind.




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Die gesamte Insel durchzieht ein breites, verästeltes Gebirge, mit steilen Tälern und kaum zugänglichen Ebenen. Aufgrund dieser Eigenart konnten sich im Laufe der Jahre isolierte Stämme entwickeln, die eigene Sprachen und Kulturen aufweisen. Tatsächlich gibt es hier rund 800 Sprachen, allerdings hat sich die Kunstsprache Tok Pisin durchgesetzt, eine Sprache mit vielen englischen Wörtern, sodass sich die Stämme untereinander wenigstens halbwegs verständigen können. PNG verfügt über eine überaus abwechslungsreiche und vielfältige Natur. In der erwähnten Gebirgswelt befinden sich Regenwald, Vulkane, spitze Bergkuppen, breite Täler, Gletscher, Grasflächen und Hochgebirgswald, sogar alpine Ebenen. Dazwischen existieren Savannen, fruchtbare Schwemmgebiete und Mangrovensümpfe. Der rund 1 200 Kilometer lange Sepik ist der längste Fluss von PNG. Im nahen Ozean, unmittelbar an der Küste, liegen ausgedehnte Korallenriffe, die sich hervorragend zum Tauchen eignen. Die Temperatur beträgt ganzjährig um die 30° Celsius, die Luftfeuchtigkeit ist teilweise sehr hoch.

Reisende erreichen das Land per Flugzeug mit Air Niugini über Westpapua. Von Jayapura bis zum Grenzübergang in Port Wutung fährt man rund zwei Stunden mit dem public taxi oder per Autostopp. Das Visum sollte man sich vorher in Bangkok oder Jakarta besorgen. Im Land kann man gut per Bus reisen oder man mietet sich einen PKW. Allerdings sollte man nur bei einer bekannten Firma ein Auto mieten, der Zustand der sonstigen Mietwagen ist eher als bedenklich einzustufen. Gruppen oder Paare können das Land allein bereisen, dennoch lohnt es sich, vor allem für Alleinreisende, einen Guide und idealerweise einen Fahrer zu buchen. Die größten Städte des Landes sind Lae, Port Moresby, Arawa und Mount Hagen.

Mit seiner einzigartigen Natur bietet Papua-Neuguinea eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen. Man kann wandern, mit dem Boot fahren oder dem gemieteten PKW. Abenteurer müssen willens sein auf Komfort zu verzichten und sich in Bezug auf Essen und Klima anzupassen. Beliebt ist eine Fahrt auf dem Sepik River mit dem motorisierten Einbaum. Ausgangspunkt ist meist die Sepik Surfsite Lodge am Sepik, die sich unmittelbar an einem traumhaften Strand befindet. In den Dörfern am Fluss kann man stets einen Guide finden. Diese sind freundlich und hilfsbereit und führen die Touristen gerne in ihre Dörfer. Man lebt überwiegend vom Fischfang und von Sago, aus dem man Pfannkuchen und Pudding herstellt. Keine geschmacklichen Feuerwerke, daher wird Touristen empfohlen, diskret Pfeffer- und Salzstreuer mitzunehmen. Auf der Fahrt über den Fluss muss man mit zahlreichen Moskitos rechnen. Malariaprophylaxe und Moskitonetze sind essentiell notwendig. Wer sich für Kunstobjekte interessiert, wird am Middle Sepik sicher fündig. Bilums, das sind geflochtene Taschen, Schnitzereien, Masken und Ketten werden eiligst präsentiert, sobald man den Einbaum verlässt und ein Dorf betritt.

Lohnenswert ist eine Fahrt nach Madang (dt. Friedrich-Wilhelmshafen). Man erreicht den Küstenort von Wewak aus mit einer Fähre in rund 18 Stunden oder von Lae aus mit dem PMV (public motor vehicle). Madang eignet sich wunderbar zum Tauchen. Vor Madang liegt die wunderschöne Insel Krangket Island, die man mit dem Motorboot von Madang aus anfährt. Auf der Insel gibt es eine einzigartige Lagune, dort befindet sich auch die bekannte Krangket Island Lodge. Die raue „backside“ ist der dem Ozean zugewandte Teil der Insel. Ein Spaziergang an diesem Strand sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Leckeren Fisch gibt es auf dem Krangket Fish Market vor dem Madang Resort Hotel.

Bergsteiger sollten den Aufstieg auf den Mount Wilhelm in der Simbu Province wagen. Er liegt in den Highlands und ist rund 4509 Meter hoch. Die Anreise erfolgt von Madang aus nach Goroka, durch das Ramu Valley. In Goroka kann man sich auf den Märkten mit frischem Gemüse und Früchten eindecken. Die anschließende Fahrt nach Kangri, dem Ausgangspunkt der Wanderung, kann sehr abenteuerlich werden, die Straßen sind kaum befestigt. Dafür wird man mit herrlichen Aussichten entlang der Straße belohnt. Die Wanderung zum Gipfel führt durch Nebelwald, offene Graslandschaften mit Farnbäumen und an malerischen Bergseen vorbei.

Eine besonders schöne Wanderung ist die auf dem Kokoda Track, der sich zwischen der Südküste von PNG und den Yodda Kokoda Goldfeldern befindet. Der bekannte Pfad zieht sich über das Owen-Stanley-Gebirge, von Kokoda aus, bis zur Hauptstadt Port Moresby. Die Wanderung dauert fünf bis sechs Tage, führt durch wunderschöne Regenwälder und auf bis zu 2 190 Höhenmeter hinauf. In Port Moresby gibt es etliche gute Hotels, die überdies Unterhaltungsprogramme und Tanzveranstaltungen bieten.